Rundherum gelungen
Bezirkspokal und Abschiedsgala von Benjamin Meyer

 

Rundherum gelungen kann man den Bezirkspokal und die Abschiedsgala von Benjamin Meyer bezeichnen, die der RV Teutonia am 31.01. ausrichtete.

Schon morgens um acht Uhr musste alles parat sein, denn der Bezirkspokal begann, wegen der anschließenden Abschiedsgala, schon sehr zeitig. Für den reibungslosen Ablauf sorgte die RVT-Mannschaft unter der Leitung von Hilmar Heßler, der in den Mitorganisatoren Christof und Sabine Stark sowie Erika Sildatke, Holger Heßler und dem unermüdlichen Metzger und Koch Horst Michel tatkräftige Unterstützung hatte. Dazu gehörten natürlich weitere Helfer, Kuchen- und Salatspender, ohne die die Durchführung einer solchen Veranstaltung unmöglich wäre, und denen von dieser Stelle besonderer Dank gilt. Ein Vorbild an Einsatz war auch der Ehrenvorsitzende Hans-Reiner Heßler, der nicht nur die notwendigen Fahrten übernahm, sondern auch beim Hallenabbau maßgeblich beteiligt war.

So ganz nebenbei mussten auch noch unserer Aktiven betreut werden, die sich wieder prächtig schlugen. Dabei erreichte Melissa Stark bei den U15 Schülerinnen den ersten Platz ebenso wie ihre Schwester Valerie bei den U13 Schülerinnen. Sarah Sildatke wurde hier Zweite, beide zusammen errangen dazu im Zweier der U13 Schülerinnen den ersten Platz. Lisa Bartel hatte es eigentlich am schwersten von allen, musste sie doch schon bei den U19 Juniorinnen starten. Sie hielt sich aber auf Grund ihrer beachtlichen Haltung und ihrer ansteigenden Form sehr gut und belegte den vierten Platz gegen z.T. ältere Mitstreiterinnen. Auch die Ansage und die Musikgestaltung sowie die Durchführung der Siegerehrung wurden von Mitgliedern des RVT bestritten, wobei Benjamin sich zusätzlich um die Musik kümmerte.

Die Abschiedsgala wurde dann zum Highlight des Tages, hatten doch die  Weltmeister Corinna Hein und David Schnabel ebenso zugesagt wie der Deutsche Meister Simon Puls.

Eröffnet wurde die Gala durch die Begrüßung des 1. Vorsitzenden Hilmar Heßler und dann ging es Schlag auf Schlag. Nachdem unsere Schülerinnen einen Querschnitt aus Einer- und Zweierkunstradfahren präsentiert hatten und nach dem Vortrag von Alexandra Schmitt aus Oberwalgern hatten sich Benjamins langjährige Weggefährtin Melanie Brückel vom RSV Langgöns und die siebenfache Österreichische Meisterin Denise Boller vom RV böhler Gisingen einen Mix aus Einer- und Zweierkunstradfahren ausgedacht, der durch die gekonnte Choreografie bestens beim Publikum ankam. Danach konnte Manuel Brand vom RV Unterweissach sein Können zeigen und er bewies u.a. mit dem glänzend gestandenen Mautesprung seine Zugehörigkeit zur deutschen Kunstradspitze. Danach folgte ein viel bestaunter Vortrag von Benjamin und seinem Trainer Ecki Messing, die ein Zweierprogramm zusammengestellt hatten, dass man beiden so nicht zugetraut hatte. Dabei zeigte Ecki, dass er von seinem Können, bis auf die Puste, noch nicht viel eingebüßt hat und auch Benjamin bewies, dass er auch im Zweierfahren eine gute Figur machen kann. Besonders gelungen waren dabei das Absetzen des Rades zum Umsteigen in den Standsteiger sowie die Steuerrohrsteiger-Drehung, Übungen, die eigentlich ein langwieriges Training voraussetzen.

Besonders erfreut zeigte sich Benjamin auch über die kurzen Ansprachen unseres Bürgermeisters Rouven Kötter und die des Bezirks-Fachwartes Kunstradfahren Thomas Dokowiecz, die seine Leistung aus Sicht der Gemeinde und des Bezirks nachhaltig würdigten.

Nachdem die Zweierweltmeister Schultheis/Sprinkmeier aus Studiengründen abgesagt hatten, konnte dennoch ein Zweier mit außerordentlichen Qualitäten gewonnen werden. Die Brüder Bugner aus Klein-Winternheim zeigten dann auch ein Zweierprogramm mit erstaunlichem Können und enormer Präzision, das im doppelten Mautesprung gipfelte, der zwar nur von einem der beiden gestanden wurde, so aber im Juniorenbereich noch nie zu sehen war. Auch ihre Steuerrohrsteigerübungen auf einem Rad waren eine Augenweide und alle waren der Meinung, hier vielleicht einen späteren Weltmeister gesehen zu haben.

Was nun folgte, war Kunstradfahren der Weltspitze auf einem Rad. Der Deutsche Meister Simon Puls vom Liemer RC zeigte seine überragende Klasse während des gesamten Programms, auch wenn ihm der zweite Handstand nicht komplett gelingen wollte, eine Tatsache, die auch im Training begründet ist, das in der noch jungen Saison vornehmlich aus Kraft- und Konditionsaufbau besteht und deshalb zwangsläufig die Feinabstimmung noch fehlen muss. Die dann folgende Weltmeisterin Corinna Hein vom RKV Mörfelden entschloss sich spontan, die nicht mehr im Übungskatalog befindliche Ines-Grätsche nach Aufforderung des Sprechers zu zeigen und glänzte mit zahlreichen gekonnten Übungsverbindungen und Rückwärtspassagen.

Der darauf startende Weltmeister David Schnabel vom RV Adler Soden zeigte Kunstradfahren in Vollendung, wobei er neben der spielerisch scheinenden Radbeherrschung die 10-fache Lenkerstanddrehung nach vorheriger Absprache in sein Programm einbaute, ein Übungsteil, der so im Wettkampf nie gezeigt wird. Er musste allerdings den Sprung vom Lenker aus seinem Programm streichen, weil er mittlerweile erhebliche Sprunggelenksprobleme hat, die ihm enorme Schwierigkeiten bei Sprüngen bereiten.

Zu guter Letzt zeigte dann Benjamin sein letztjähriges Wettkampfprogramm und es war erstaunlich zu sehen, dass er trotz nur sechsmaligen Trainings alle Übungsteile zum Abschluss seiner Karriere noch einmal präsentieren konnte, wobei seine außergewöhnlichen Drehungen, von denen auch die Weltmeister schwärmten, und der gelungene Mautesprung einen gekonnten Abschluss seiner Laufbahn darstellten. Nicht nehmen ließ sich Helmut Rühl vom RV Rockenberg den Schlusspunkt zu setzen, indem er Benjamin aufforderte, eine Runde auf seinem Gummirad zu drehen. Der ließ sich dann auch nicht lange bitten und schon nach einem Fehlversuch gelang ihm die Fahrt auf dem wackligen Gefährt, was selbst den „Weltmeister im Gummiradfahren“ in ein gehöriges Staunen versetzte. „Gefühl ist eben Gefühl“, meinte Benjamin dazu lachend.

Die anschließende Laudatio des 1. Vorsitzenden Hilmar Heßler zeichnete im Rückblick noch einmal alle Höhepunkte eines erfolgreichen aber auch sympathischen Sportlers nach, der am Schluss selbst das Mikrofon ergriff und besonders seinem Trainer und seinem Vater mit jeweils einer Uhr dankte, die im Dreierteam nahezu 18 Jahre lang auf der deutschen und europäischen Kunstradbühne mit ihm unterwegs waren. Sein Dank ging selbstverständlich auch an alle Teilnehmer, die trotz der widrigen Wetterumstände gekommen waren und an die nahezu 200 Zuschauer, darunter Bekannte, Kunstradsportinteressierte, Freunde und Arbeitskollegen, die anschließend zum Teil noch recht lange Gäste des RV Teutonia waren. Dabei waren die Worte des Bezirkswarts Thomas Dokowiecz bezeichnend für den Verlauf der Veranstaltung, meinte er doch beim Weggehen, dass er so etwas in seiner langen Laufbahn als Radsportinsider noch nie erlebt habe.