Mit Spitzenplatzierung zur Deutschen Meisterschaft

Wölfersheimer Kunstradsportler Benjamin Meyer vom RV Teutonia Wölfersheim erreichte im Halbfinale in Erkelenz/Nordrhein-Westfalen mit einem 5. Platz seine beste Platzierung innerhalb der deutschen Elitefahrer und qualifiziert sich souverän für die Deutschen Hallenradsportmeisterschaften in Bad Salzuflen

Nach dem Gewinn der Bezirksmeisterschaften und des Hessenmeistertitels im Frühjahr diesen Jahres galt Benjamin Meyers ganze Konzentration den Starts bei den German Masters, den Qualifikationswettbewerben zur diesjährigen Weltmeisterschaft, und ganz besonders der erfolgreichen Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in Bad Salzuflen. Dazu hatte er zusammen mit seinen Betreuern einen ganz besonderen Höhepunkt in sein Programm eingebaut, nämlich den legendären Maute-Sprung, nach seinem Erfinder und heutigen Bundestrainer Dieter Maute benannt, einem Sprung während der Fahrt, auf dem Sattel stehend, auf den Lenker. Nach fast zweijährigem intensivem Training zeigte er diesen Sprung zum ersten Mal beim Lahn-Westerwald-Pokal in Elz, bei dem er auch recht gut gelang, womit er den Wettkampf auch sicher gewinnen konnte.

Die Nagelprobe sollten aber die German Masters-Wettbewerbe sein, bei denen unter ungleich höherem Druck sein neues Programm ersten Tests unterzogen werden sollte, stellt er doch inzwischen 335,60 Pkt. auf und damit 7 Pkt. mehr als am Jahresanfang. Das ist für Spitzenfahrer eher ungewöhnlich, denn nahezu alle Athleten fahren ihr zu Beginn des Jahres aufgestelltes Programm auch bis zum Jahresabschluss und darüber hinaus, um es sicher präsentieren zu können. Ein Risiko bedeutete der Entschluss allemal, aber bei der ungeheuer starken Konkurrenz im Männerbereich der Elitefahrer, die dieses Jahr durch starke Nachwuchsfahrer erheblich an Niveau gewonnen hat, musste Benjamin punktemäßig kontern, um am Ball zu bleiben.

Der erste German Masters-Wettbewerb in Eisleben verlief, bis auf den Sprung, relativ normal und brachte mit dem 8. Platz bei ausgefahrenen 313,08 Pkt. durchaus die erwartete Platzierung. Beim Rheinhessen-Pokal in Gau-Odernheim lief es da schon erheblich besser, denn mit 323,70 Pkt. fuhr er nicht nur auf einen 2. Platz, sondern auch noch eine neue persönliche Bestleistung und qualifizierte sich zusätzlichen für die Abendveranstaltung aller Tagesbesten aus allen dargebotenen Wettbewerben.

Vor dem zweiten German Masters-Wettbewerb in Großostheim lief dann aber im Training  nicht mehr alles nach Wunsch. Der Ersatzrahmen, auf den Benjamin mittlerweile umsteigen musste, verschlechterte sich von Tag zu Tag, wodurch seine Formkurve auch etwas nach unten ging, sodass man sich im Lager der Wölfersheimer schon Gedanken machte, den Sprung wieder aus dem Programm zu streichen. In Groß-Ostheim, vor einer relativ großen Wölfersheimer Fangruppe, gelang der Sprung zwar beim zweiten Anlauf, aber das Restprogramm war dann wenig ansprechend, zumal das Tretlager in einem wirklich bedenklichen Zustand war. Die ausgefahrenen 304,31 Pkt. sprachen dann auch Bände, aber schon in den nächsten Tagen konnte das Rad wieder in einen relativ normalen Zustand gebracht werden, sodass die Trainingsleistungen in kurzer Zeit wieder besser wurden.

Der Deutschland-Cup oder auch Halbfinale der Elitefahrer fand dann am 2.10. in Erkelenz statt, bei dem sich zu den bereits 7 qualifizierten Fahrern aus dem ersten German Masters-Wettbewerb weitere 7 für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnten. Das am Abend zuvor angesetzte allgemeine Training brachte für Benjamin die Erkenntnis, dass er alle seine Übungen recht gut ausfahren konnte und somit hatte er auch die Sicherheit für den nächsten Wettkampftag. Auf Platz 7 aufgestellt, da er die siebthöchste Punktzahl aller 20 Teilnehmer eingereicht hatte, startete ein Großteil seiner Konkurrenz bereits vor ihm, wobei deren Ergebnisse alle durchaus den Erwartungen entsprach. Daher musste er schon eine gute Leistung erbringen, um sich sicher qualifizieren zu können. Und das tat er dann auch. Sicher und gekonnt, als hätte es vorher nie Probleme gegeben, spulte er sein Programm ab, meisterte auch den Sprung vorbildlich und erfuhr sich zur Überraschung aller einen ausgezeichneten 5. Platz, sogar noch vor einem der aussichtsreichen Nationalfahrer im Kampf um die beiden WM-Fahrkarten im November in Freiburg.

Ruhig und gelassen, aber mit der nötigen Konzentration, kann er nun die nächsten beiden Wettkämpfe in Wörrstadt (3.German Masters) und das Pokalfahren in Bruchenbrücken angehen und beide Starts als zusätzliches Training nutzen, hat er doch sein großes Ziel, die Teilnahme an den Deutsche Meisterschaften, erreicht.


Maute-Sprung...


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