Auf dem Weg zur Deutschen!

Nach den Hessenmeisterschaften und vor den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Großengottern/Thüringen am 27.05.2000 startete Benjamin Meyer bisher noch viermal.

Zunächst stand am 1.04. die 1. C-Kader-Sichtung in Hungen an, bei der die Vorauswahl zur Bildung der Europameisterschaftsmannschaft anstand. Hier hat Benjamin zwar keine Chancen in die engere Auswahl zu gelangen, diese Wettkämpfe sollen aber dazu dienen, sich Wettkampferfahrung anzueignen und sich auch auf die recht harten Bewertungskriterien einzustellen, um dadurch den Fahrstil diesen Bedingungen anzupassen, da das Niveau dem einer Europameisterschaft gleichgesetzt werden kann, denn Deutschland stellt schon seit Jahren die stärksten Fahrer innerhalb Europas.

Bei diesem Wettkampf war unser Fahrer besonders gut motiviert und platzierte sich unter den besten 18 Fahrern aus Deutschland als 8., obwohl er mit seiner eingereichten Punktzahl zunächst an dreizehnter Stelle nominiert war. Besonders überraschte seine ausgefahrene neue Bestleistung von 303,20 Pkt., mit der er auch bei den Experten aufhorchen ließ.

Am 8.04. wurde eine Woche später die 2. D-Kader-Sichtung in Kriftel gefahren, bei der er hinter dem eventuellen Teilnehmer der Europameisterschaften Julian Michaelis aus Mörfelden den 2. Platz mit ausgefahrenen 299,45 Pkt. erreichte und dabei, wie zuletzt auch schon in Hungen, mit einer souveränen Leistung aufwartete und sich die weitere Zugehörigkeit zum neu zu bildenden D- Kader in Hessen fast schon sicherte.

Ein weiterer Höhepunkt folgte dann schon eine Woche später in Nattheim in der Nähe von Ulm  bei der 2. C-Kader-Sichtung.

Nach 3-stündiger Anfahrt und ohne vorheriges Training auf dem dort ausgelegten  Spanplattenboden konnte Benjamin unter 18 Teilnehmern, auf dem 13. Platz eingereicht, auf den 11. Platz vorfahren. Die ausgefahrene Punktzahl von 292,47 Pkt. lag zwar deutlich hinter dem Ergebnis der 1. C-Kader-Sichtung, Fahrer und Betreuer waren aber dennoch mit der Leistung zufrieden, denn unter den erwähnten Umständen und durch die noch schärfere Bewertung als bei der ersten Sichtung war an diesem Tag einfach nicht mehr zu erreichen.

Wegen seines enormen Leistungszuwachses und seiner Beständigkeit in den Wettkämpfen erhielt Benjamin vom Hessischen Radfahrerverband vor kurzem die ehrenvolle Berufung in die Hessenauswahl zum traditionellen Ländervergleichskampf gegen den Schweizer Kanton Aargau, dem führenden Kanton der Schweiz, was den Hallenradsport angeht. Dieser Ländervergleich fand am 22.04. in Oftringen statt und sollte für alle Beteiligten ein herausragendes Ereignis werden.

Bei diesem Länderkampf, der zum 29. Mal ausgetragen wurde, spielen jeweils drei Radballmannschaften der Landesverbände in einer Vor- und Endrunde gegeneinander und je drei männliche und weibliche Kunstradfahrer starten ebenfalls gegeneinander. Dabei wurde die aufzustellende Punktzahl vorher festgelegt, da die hessischen Fahrer/innen einige Punkte mehr aufstellen als ihre schweizerischen Gegner und man dadurch die Chancengleichheit wahren wollte.

Nach Auswertung der Ergebnisse des Radballturniers führte die Schweiz knapp mit zwei Punkten, denn sie stellte mit dem Schweizer Meister und dem Vizemeister die homogeneren Mannschaften.

Das Kunstradfahren wurde in die Endrunde des Radballturniers einbezogen, wobei zunächst  Hessen 3 gegen Schweiz 3, dann Hessen 2 gegen Schweiz 2 und zum Schluss Hessen 1 gegen Schweiz 1  antraten, und zwar immer zuerst die Juniorinnen und dann die Junioren. Bis auf Hessen 2/Juniorinnen besiegten die hessischen Jugendlichen alle ihre Gegner und waren damit maßgeblich daran beteiligt, dass Hessen erneut, aber knapp den Wanderpokal verteidigen konnte.

Dabei fuhr Benjamin an Position 1 für Hessen und konnte den Schweizer Meister und Europameisterschaftsteilnehmer Erich Malik deutlich mit einem herausragenden Programm besiegen. Hier bestaunte man besonders seine zahlreichen Drehungen und mit 297,70 Pkt., bei aufgestellten 301,80 Pkt., erzielte er mit nur vier Punkten Abwertung sein bisher bestes Ergebnis, wenn man das Abwertungsverhältnis heranzieht.

Insgesamt war dieser Vergleich eine gelungene Veranstaltung, nicht zuletzt auch wegen der tollen Organisation der Schweizer Gastgeber, die ein kaum zu überbietendes Rahmenprogramm mit Besichtigungen und Gondelfahrt zu einer Berghütte boten. Darüber hinaus kamen aber auch die Geselligkeit und der gegenseitige Gedankenaustausch über die Grenzen hinweg nicht zu kurz, wozu das gute Verhältnis der begleitenden Schlachtenbummler und Betreuer untereinander nicht unwesentlich beitrug.

ausführlicher Bericht des Länderkampfs


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